Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrter Herr Ewert,
hiermit sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom 10.07.2025, Artikel Rest der Republik, Seite 2.Der Kommentar von Burkhard Ewert verkennt leider eine der wichtigsten Dimensionen der Verkehrspolitik: den Schutz von Menschenleben. Während er kritisiert, dass Tempo 30, Fahrbahnverengungen und andere Maßnahmen angeblich vor allem „Schikane“ für Autofahrer seien, blendet er völlig aus, dass genau diese Maßnahmen Verletzte und Tote im Straßenverkehr verhindern.
Jährlich sterben in Deutschland über 3.000 Menschen bei Verkehrsunfällen, viele weitere werden schwer verletzt. Tempo 30 senkt Unfallzahlen und -schwere deutlich, verteilte Flächen für Fußgänger und Radfahrer erhöhen die Sicherheit und Lebensqualität in den Städten.
Die steigende Verbreitung von E-Autos mindert zwar Lärm und Abgase, doch das bedeutet nicht, dass der Verkehr uneingeschränkt wachsen darf. Es geht um mehr als Emissionen, es geht um die Verkehrswende hin zu sichereren, lebenswerten Städten, in denen nicht das Auto, sondern die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Hinzu kommt der soziale Aspekt. Nicht jeder kann sich ein Auto leisten oder möchte darauf angewiesen sein. Eine kluge Verkehrspolitik schafft Alternativen und gleicht soziale Ungleichheiten aus, anstatt sie zu verschärfen.
Wer diese Aspekte ausblendet, verkennt den Kern der Debatte und gefährdet letztlich die Gesundheit, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit aller Verkehrsteilnehmer.
Mit freundlichen Grüßen
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