Hallo NOZ Team,
auf diesem Wege möchte ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Donnerstag, 27.03.2025, Meinung Michael Clasen, Seite 1, zukommen lassen.
Leserbrief: Doppelte Standards und verzerrte Empörung
Sehr geehrte Redaktion,
der Kommentar von Michael Clasen über den Rückzug von Günther Felßner als möglicher Bundeslandwirtschaftsminister wirft ein Licht auf eine besorgniserregende Entwicklung in der politischen Debatte. Allerdings scheint der Artikel mit zweierlei Maß zu messen.
Zweifellos ist es inakzeptabel, wenn politische Entscheidungen durch Einschüchterung oder Gewalt beeinflusst werden – egal, von welcher Seite sie ausgehen. Doch während hier mit großer Empörung über den Angriff auf Felßners Hof berichtet wird, blieb eine ähnliche Empörung aus, als Robert Habeck bei Bauernprotesten massiv bedrängt und beleidigt wurde. Damals hieß es aus der CSU lediglich, man müsse die raue Ausdrucksweise der Landwirte eben aushalten.
Auch Felßners eigene Vergangenheit als verurteilter Umweltsünder wird in diesem Artikel nicht kritisch hinterfragt. Ist es wirklich nur das Werk einer „linken Radikalengruppe“, dass seine Kandidatur umstritten war? Oder könnte es sein, dass seine eigene politische Vergangenheit eine Rolle spielt? Und über 400.000 Stimmen in einer Petition gegen seine Kandidatur?
Wer die Radikalisierung des politischen Klimas anprangert, sollte dies auf beiden Seiten tun. Eine Demokratie lebt vom fairen und sachlichen Austausch – nicht von einseitiger Empörung.
Mit freundlichen Grüßen
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