Der Leserbrief widerspricht der Behauptung, deutsche Kommunen seien bei der Aufnahme Geflüchteter „ausgereizt“. Er verweist auf aktuelle Daten, die zeigen, dass die große Mehrheit der Kommunen die Situation als machbar einstuft und Asylzahlen rückläufig sind. Der Brief kritisiert pauschale Überlastungsrhetorik und fordert eine faktenbasierte Debatte.
Hallo NOZ, hallo Herr Ludwig,
hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zu „Dringend nötige Atempause“ von Thomas Ludwig (NOZ, 13. November).
Thomas Ludwig schreibt, die Kapazitätsgrenzen bei der Aufnahme und Integration von Geflüchteten seien „ausgereizt“. Dafür nennt er aber keine Zahlen. Tatsächlich zeigen aktuelle Daten ein anderes Bild:
Laut einer bundesweiten Umfrage unter über 800 Kommunen (Mediendienst Integration/Uni Hildesheim, 2024) bewerten mehr als 70 Prozent die Lage als „herausfordernd, aber machbar“. Nur rund 5 Prozent sehen sich als überlastet, und die Zahl der überforderten Kommunen ist gegenüber 2023 deutlich gesunken.
Auch die Asylanträge und illegalen Einreisen sind seit 2024 rückläufig, das bestätigen die Statistiken des Bundesamts für Migration.
Natürlich gibt es regionale Probleme, etwa bei Wohnraum oder Behörden, aber von einer flächendeckenden Überforderung kann keine Rede sein. Solche pauschalen Aussagen, wie sie Herr Ludwig trifft, verzerren die Lage und befeuern unnötig Ängste.
Eine sachliche Debatte sollte sich auf Fakten stützen, nicht auf gefühlte Überlastung.
Mit freundlichen Grüßen