Hallo NOZ Team, sehr geehrter Herr Clasen, sehr geehrte Frau Vinke-Borgelt,

hier sende ich Ihnen meine Replik zum Leserbrief von Brigitte Vinke-Borgelt (NOZ, 02.07.2025) und dem Kommentar von Michael Clasen.

Die Sorgen um Sicherheit und respektvolles Miteinander in Freibädern sind ernst zu nehmen. Doch was im Leserbrief von Frau Vinke-Borgelt geäußert wird, ist keine Lösung, sondern eine gefährliche Pauschalisierung. Wenn von „solchen Kulturen“ die Rede ist, in denen „nur Stärke zählt“ und „man uns verachtet, weil wir schwach sind“, dann wird nicht mehr differenziert, sondern kollektiv verurteilt.

Solche Zuschreibungen sind Wasser auf die Mühlen derer, die Integration für gescheitert erklären wollen, ohne Ursachen wie Armut, Perspektivlosigkeit oder fehlende Bildung überhaupt zu benennen. Der Kommentar von Michael Clasen versucht zwar, differenziert zu bleiben, öffnet mit seiner Auswahl an Beispielen jedoch die Tür für genau jene Deutungen, wie sie nun im Leserbrief folgen.

Wer Regeln bricht, muss Konsequenzen spüren, egal woher er kommt. Aber wer Menschen allein auf ihre (vermeintliche) Herkunft reduziert und kulturelle Unterstellungen verallgemeinert, trägt zur Spaltung bei. Integration gelingt nicht mit Härteparolen, sondern mit klarem Rechtsstaat, sozialer Gerechtigkeit und der Bereitschaft, Ursachen zu verstehen, bevor man urteilt.

Mit freundlichen Grüßen