Der Leserbrief widerspricht Eberts Kritik an einer Berliner Polyhochzeit und betont, dass die Kirche Menschen nicht ausgrenzen, sondern begleiten soll. Er kritisiert Eberts Spott als unsachlich und argumentiert, dass eine lebendige Kirche Wandel zulassen muss, statt sich wie ein Museum an starre Vorstellungen zu klammern.
Hallo NOZ, hallo Herr Ebert,
hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Donnerstag, 13.11., Meinung von Ebert zur Polyhochzeit in Berlin, Seite 26.
Herr Ebert schreibt, die evangelische Kirche verliere sich selbst, weil eine Pfarrerin vier Männer „verheiratet“ hat. Doch wer so urteilt, verliert selbst den Blick für das, worum es eigentlich geht: um Menschen, die nach Liebe, Sinn und Nähe suchen, und um eine Kirche, die versucht, sie nicht auszugrenzen.
Es ist billig, über eine Pfarrerin und ihr Handeln Spott zu gießen. Das ist keine Kritik, das ist Häme. Die evangelische Kirche hat schon immer Wandel zugelassen. Sie darf sich verändern, weil sie von Freiheit und Gewissen lebt, nicht von Angst vor dem Zeitgeist.
Eberts Text klingt, als müsse Kirche ein Museum sein, damit sie echt bleibt. Aber eine Kirche, die sich nicht bewegt, verliert nicht den „Zeitgeist“, sondern den Heiligen Geist. Und wer nur über den Sex anderer Menschen schreibt, um Relevanz zu beweisen, sollte sich fragen, ob er nicht selbst dem sucht, was er der Kirche vorwirft: Aufmerksamkeit um jeden Preis.
Mit freundlichen Grüßen
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