Hallo NOZ Team, hallo Frau Lehmann,

hier mein Leserbrief zu „Robuster Kanzler-Merz wird 70“ (Rena Lehmann, NOZ vom 11. November).

Was genau will uns Rena Lehmann mit dieser verklärten Hommage an Friedrich Merz sagen? Dass Fitness, Sonnenbräune und Französischkenntnisse wichtiger seien als politische Bilanz? Ihr Text liest sich nicht wie Journalismus, sondern wie eine PR-Broschüre aus dem Konrad-Adenauer-Haus.

Statt über Merz Mountainbike, sein alkoholfreies Leben und seine angebliche „unbändige Energie“ zu schwärmen, wäre eine ehrliche Bestandsaufnahme angebracht gewesen: Wo sind die versprochenen „Wenden“? Wo die politischen Erfolge? In der Realität steckt die Union in Umfragen fest, inhaltlich herrscht Stillstand, und selbst in der eigenen Partei wächst die Unzufriedenheit.

Die schönfärbende Erzählung vom „robusten Kanzler“ ersetzt keine Analyse. Sie lenkt nur davon ab, dass Merz bislang weder inhaltlich überzeugt noch regierungsfähig geführt hat. Journalismus sollte einordnen, nicht verklären.

Mit freundlichen Grüßen