Sehr geehrte Redaktion,  sehr geehrter Herr Ludwig, 

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom 06.10.2025, Artikel Julia Ruhs, Seite 4.

Erstaunlich, mit welcher Beharrlichkeit die NOZ das Thema Julia Ruhs am Köcheln hält. Wieder wird suggeriert, ihre Absetzung beim NDR sei Folge einer „Cancel Culture“, als Beleg für eine angeblich „links-grüne Meinungsmacht“. Dabei wurde diese Erzählung längst widerlegt und Ruhs arbeitet weiterhin im ÖRR.

Über 250 NDR-Mitarbeitende betonten in einem offenen Brief, dass Ruhs’ Absetzung nichts mit Gesinnung, sondern mit journalistischer Glaubwürdigkeit zu tun hatte. Diese zentrale Information blendet Thomas Ludwig aus. Stattdessen darf Ruhs zusammen mit dem notorischen Medienpessimisten Norbert Bolz altbekannte Klischees bedienen, von „Agitation statt Information“ bis zur vermeintlichen Meinungsdiktatur.

So wird eine längst beendete Personalie zum Anlass, um erneut Misstrauen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu säen. Wer wirklich Vielfalt will, sollte differenzieren statt pauschal verdächtigen. Dass die NOZ solche Narrative, die man eigentlich von rechtsradikalen Stimmen gewohnt ist, weiterträgt, wirkt weniger wie Meinungsvielfalt, und mehr wie kalkulierte Stimmungsmache.

Mit freundlichen Grüßen