Der Leserbrief kritisiert, dass Googles Milliardeninvestition in Deutschland überwiegend dem Konzern selbst nützt. Rechenzentren schaffen kaum Jobs, erhöhen den Energiebedarf und verstärken Europas Abhängigkeit von ausländischer Infrastruktur. Stattdessen sollte die Politik europäische Technologien fördern, um Wertschöpfung und digitale Souveränität zu sichern.

Hallo NOZ,

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Donnerstag, 13.11., Artikel Google Investitionen in D, Seite 6.

In der NOZ klingt die Google-Investition über 5,5 Milliarden Euro wie ein großer Gewinn für Deutschland. Doch bei genauerem Hinsehen profitiert vor allem der Konzern selbst.

Rechenzentren schaffen kaum dauerhafte Arbeitsplätze, im Schnitt bleiben nur rund zwölf Jobs pro Standort. Ein großer Teil des Geldes fließt wieder in die USA zurück, weil teure Komponenten wie Chips von Nvidia dort eingekauft werden. Und Rechenzentren brauchen enorme Mengen Strom: In den USA sind in manchen Regionen die Strompreise für Verbraucher um über 30 Prozent gestiegen.

Solche Projekte stärken vor allem die großen Technologiekonzerne, nicht unsere digitale Unabhängigkeit. Wenn die zentrale Infrastruktur in ausländischer Hand bleibt, wächst die Abhängigkeit Europas weiter.

Statt solche Ankündigungen zu feiern, sollte die Politik lieber eigene, offene und europäische Technologien fördern, damit Wertschöpfung, Wissen und Kontrolle hier bleiben und wir nicht nur Zuschauer der digitalen Zukunft sind.

Mit freundlichen Grüßen