Hallo NOZ Team, hallo Herr Lanwehr,
hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 01.11.2025, zur Kolumne 360° auf Seite 2 von Ralf Lanwehr.In seiner Kolumne beklagt Ralf Lanwehr eine angebliche Intoleranz gegenüber konservativen Stimmen, und übersieht dabei Wesentliches. Kritik an Positionen ist nicht gleich Cancel Culture, und wer öffentliche Macht und Reichweite hat, muss auch Widerspruch aushalten. Ausgerechnet in einer Zeit, in der rechtspopulistische Kräfte europaweit demokratische Spielregeln infrage stellen, stilisiert Lanwehr konservative Positionen zur bedrohten Minderheit. Statt die Brandmauer gegen Rechts zu stärken, verwischt er Unterschiede zwischen legitimer Debatte und gezielter Demokratiesabotage. Ja, wir brauchen Meinungsvielfalt. Aber wir brauchen ebenso klare Haltung gegen antipluralistische Tendenzen. „Gegensätze feiern“ darf nicht heißen, Extremisierung zu verharmlosen und Kritik als Intoleranz umzudeuten.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Lanwehr <info@ralf-lanwehr.de> schrieb am Sa., 1. Nov. 2025, 09:10:
Moin Herr Reichl,
klar, so kann man das sehen. Ich halte das für falsch oder zumindest für gefährlich.
„Brandmauer“, „Cancel Culture“, „Demokratiesabotage“, „antipluralistische Tendenzen“.
Puh. So viele scharfe Wörter, die Austausch erschweren. Mir sind das zu viele.
Viele Grüße
Ralf Lanwehr
Hallo Herr Lanwehr,
danke für Ihre spontane Rückmeldung. Mir geht es nicht um Schärfe, sondern um die Frage,
wo legitime Pluralität endet und wo demokratische Grundwerte beginnen, geschützt zu werden.
Die Brandmauer ist kein „scharfes Wort“, sondern ein demokratisches Schutzkonzept.
Ich stimme Ihnen zu, dass Ton und Offenheit wichtig sind, aber aus meiner Sicht müssen wir zugleich benennen dürfen, wenn rechte Verschiebungen stattfinden.
Beides geht zusammen: Streitkultur und klare Grenzen gegen antipluralistische Kräfte.
Mit freundlichen Grüßen
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