Hallo NOZ Team, hallo Herr Wiegelmann,

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zum Kommentar von Lucas Wiegelmann (War der Stadtbild-Spruch von Merz Rassismus?, NOZ vom 22. Oktober 2025).

Lucas Wiegelmann nennt Friedrich Merz’ Satz vom „Problem im Stadtbild“ einen „Zaubersatz“, der richtig und falsch zugleich sei. In Wahrheit war er vor allem eines: bezeichnend. Denn er transportiert unterschwellig das Bild, Menschen anderer Hautfarbe oder Herkunft seien ein „Problem“, das man „rückführen“ müsse, und genau diese Denkfigur ist es, die Rassismus normalisiert.

Statt das zu benennen, stilisiert Wiegelmann die Empörung darüber zum „Ergriffenheitstheater“. Damit verlagert er das Problem, weg von Merz’ Verantwortung als Kanzler, hin zu denen, die rassistische Untertöne kritisieren. So wird aus einer notwendigen Debatte über Sprache und gesellschaftliche Ausgrenzung ein Vorwurf an die „digital Empörten“.

Wer wirklich eine „Auseinandersetzung auf anderem Level“ will, sollte aufhören, gefährliche Begriffe schönzuschreiben, und anfangen, die Wirkung solcher Aussagen ernst zu nehmen, gerade, wenn sie von höchster politischer Stelle kommen.

Mit freundlichen Grüßen