Hallo NOZ Team,

beigefügt sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Montag, 07.04.2025, Artikel Landkreistag für Aufnahmestopp, Seite 1.

Leserbrief: Wer profitiert von solchen Artikeln?

Der Beitrag „Landkreistag für Aufnahme-Stopp“ hat mich nachdenklich, ja verärgert zurückgelassen. Denn was hier als nüchterne Berichterstattung daherkommt, ist in Wirklichkeit einseitige Stimmungsmache – und leistet vor allem einer Partei Vorschub: der AfD.

Die Wortwahl und Argumentation von Herrn Brötel werden unkritisch übernommen, als wären seine Forderungen alternativlos. Von einem generellen Aufnahmestopp für Menschen aus Kriegsgebieten ist die Rede – ohne jegliche Einordnung der rechtlichen und humanitären Folgen. Es fällt kein Wort zur Genfer Flüchtlingskonvention, zu geltendem Asylrecht oder zu internationalen Verpflichtungen. Stattdessen wird die Mär vom überlasteten Land gestützt, obwohl der Artikel selbst die gegenteilige Entwicklung beschreibt: die Zahlen der Asylsuchenden gehen deutlich zurück.

Das Framing ist offensichtlich: Flüchtlinge werden hier fast ausschließlich mit Problemen in Verbindung gebracht – Schulkrisen, Arbeitsmarkt, Kriminalität. Fakten dazu? Fehlanzeige. Stattdessen wird suggeriert, dass weniger Hilfe, weniger Menschlichkeit und mehr Härte politische Notwendigkeit seien. Der „Druck“ durch die AfD dient dabei offenbar als Legitimation.

Man kann und muss über Migrationspolitik diskutieren. Aber bitte sachlich, differenziert und mit Respekt vor rechtsstaatlichen Grundsätzen. Dieser Artikel tut das Gegenteil – und reiht sich ein in eine Debattenkultur, die rechte Narrative bedient, statt ihnen argumentativ zu begegnen.

Mit freundlichen Grüßen