Leserbriefe, Medienkritik & politische Analysen seit 2025

Kategorie: Zeitgeschehen (Seite 16 von 16)

Leserbrief zur NOZ vom Montag, 07.04.2025, Artikel Landkreistag für Aufnahmestopp, Seite 1

Hallo NOZ Team,

beigefügt sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Montag, 07.04.2025, Artikel Landkreistag für Aufnahmestopp, Seite 1.

Leserbrief: Wer profitiert von solchen Artikeln?

Der Beitrag „Landkreistag für Aufnahme-Stopp“ hat mich nachdenklich, ja verärgert zurückgelassen. Denn was hier als nüchterne Berichterstattung daherkommt, ist in Wirklichkeit einseitige Stimmungsmache – und leistet vor allem einer Partei Vorschub: der AfD.

Die Wortwahl und Argumentation von Herrn Brötel werden unkritisch übernommen, als wären seine Forderungen alternativlos. Von einem generellen Aufnahmestopp für Menschen aus Kriegsgebieten ist die Rede – ohne jegliche Einordnung der rechtlichen und humanitären Folgen. Es fällt kein Wort zur Genfer Flüchtlingskonvention, zu geltendem Asylrecht oder zu internationalen Verpflichtungen. Stattdessen wird die Mär vom überlasteten Land gestützt, obwohl der Artikel selbst die gegenteilige Entwicklung beschreibt: die Zahlen der Asylsuchenden gehen deutlich zurück.

Das Framing ist offensichtlich: Flüchtlinge werden hier fast ausschließlich mit Problemen in Verbindung gebracht – Schulkrisen, Arbeitsmarkt, Kriminalität. Fakten dazu? Fehlanzeige. Stattdessen wird suggeriert, dass weniger Hilfe, weniger Menschlichkeit und mehr Härte politische Notwendigkeit seien. Der „Druck“ durch die AfD dient dabei offenbar als Legitimation.

Man kann und muss über Migrationspolitik diskutieren. Aber bitte sachlich, differenziert und mit Respekt vor rechtsstaatlichen Grundsätzen. Dieser Artikel tut das Gegenteil – und reiht sich ein in eine Debattenkultur, die rechte Narrative bedient, statt ihnen argumentativ zu begegnen.

Mit freundlichen Grüßen 

Leserbrief zur NOZ vom Dienstag, 25.03.2025, Seite 2, Artikel Louisa Riepe

Guten Morgen NOZ Team,

auf diesem Wege sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Dienstag, 25.03.2025, zum Artikel von Louisa Riepe auf der Seite 2, Newsletter Was geht.

Leserbrief: Kritik ist kein Angriff auf den Journalismus

Mit Interesse habe ich den Artikel „Preisverdächtig, was Lokaljournalismus alles kann“ von Louisa Riepe gelesen. Dass engagierter Journalismus eine essenzielle Stütze der Demokratie ist, steht außer Frage. Umso wichtiger ist es, dass dieser Journalismus sich einer kritischen Selbstreflexion stellt – besonders dann, wenn berechtigte Vorwürfe im Raum stehen.

Die taz hat kürzlich auf problematische rechte Tendenzen in der Neuen Osnabrücker Zeitung hingewiesen https://taz.de/Neue-Osnabruecker-Zeitung/!6074403/ . 

Anstatt sich mit diesen Punkten auseinanderzusetzen, präsentiert sich die NOZ in Riepes Artikel als unverzichtbarer Pfeiler gegen Populismus und Polarisierung. Das wirkt wie eine Verteidigungshaltung, ohne dass eine direkte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Vorwürfen stattfindet.

Niemand bestreitet, dass Lokaljournalismus wichtig ist. Aber er muss sich – gerade weil er eine große Verantwortung trägt – der Kritik stellen, wenn es Hinweise auf problematische Entwicklungen gibt. Mutiger Journalismus bedeutet nicht nur, Missstände in Politik und Gesellschaft aufzudecken, sondern auch, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu sein und sich selbst hinterfragen zu lassen.

Ein kritischer Blick auf die eigene Arbeit wäre also durchaus preiswürdig.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 15.03.2025, Meinung Tim Prahle, Seite 2, AfD Mitglieder beim FC Bundestag

Hallo NOZ Team,

auf diesem Wege möchte ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 15.03.2025, Meinung Tim Prahle, Seite 2, AfD Mitglieder beim FC Bundestag, zukommen lassen.

Leserbrief: Fußball ist politisch – und das ist gut so

Fußball ist kein unpolitischer Raum, sondern ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Wer behauptet, auf dem Platz spiele die Parteipräferenz keine Rolle, ignoriert, dass der Fußball Werte wie Fairness, Respekt und Vielfalt aktiv verteidigt – Werte, die eine Partei wie die AfD immer wieder infrage stellt.

Gerade der FC Bundestag, der sich bewusst gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus positioniert, kann es nicht einfach hinnehmen, wenn Mitglieder einer Partei mitspielen, die demokratische Grundsätze untergräbt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) betont zu Recht, dass Herkunft, Religion und sexuelle Orientierung keine Rolle spielen – aber eben nur, wenn sie im Sinne der Gleichberechtigung respektiert werden. Eine Partei, die gezielt gegen diese Prinzipien arbeitet, darf nicht erwarten, als normaler Teil der Fußballgemeinschaft behandelt zu werden.

Die Entscheidung des Gerichts mag formaljuristisch korrekt sein, doch sie ändert nichts daran, dass Fußball politisch ist. Er ist es, wenn er sich gegen Rassismus stellt, wenn er Inklusion fördert und wenn er klare Kante gegen extremistische Ideologien zeigt. Wer in einer Mannschaft mitspielen will, muss diese Grundwerte mittragen – das gilt für alle.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zur NOZ vom Donnerstag, 13.03.2025, Seite 4, 551 Fragen zu NGOs: Bund weist Vorwurf zurück

Hallo NOZ Team,

auf diesem Wege möchte ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Donnerstag, 13.03.2025, Seite 4, 551 Fragen zu NGOs: Bund weist Vorwurf zurück

Leserbrief: Ein starkes Signal für die Demokratie

Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Unionsfraktion ist ein klares und erfreuliches Bekenntnis zur Bedeutung der Zivilgesellschaft. In einer Zeit, in der demokratische Werte zunehmend unter Druck geraten, ist es ein starkes Signal, dass das Engagement gegen menschen- und demokratiefeindliche Tendenzen ausdrücklich gefördert wird.

Es ist ein Grundpfeiler der Demokratie, dass Nichtregierungsorganisationen Missstände aufzeigen, gesellschaftliche Debatten anstoßen und sich aktiv für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Die Bundesregierung stellt zurecht klar, dass diese Organisationen keine „Schattenstruktur“ bilden, sondern vielmehr eine tragende Säule der demokratischen Kultur sind.

Es sollte uns alle freuen, dass die Bundesregierung hier eine unmissverständliche Haltung einnimmt. Eine lebendige Zivilgesellschaft ist kein Störfaktor, sondern eine Bereicherung für unser Gemeinwesen. Wer sich ernsthaft um Demokratie sorgt, sollte nicht versuchen, kritisches Engagement zu delegitimieren, sondern es als das anerkennen, was es ist: Ein wertvoller Beitrag zur pluralistischen Gesellschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zur NOZ vom Dienstag, 11.03.2025, Seite 2, zum Artikel Christliche Parteien und die Kritik der Kirche

Hallo NOZ Team, 

auf diesem Wege möchte ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Dienstag, 11.03.2025, Seite 2, zum Artikel Christliche Parteien und die Kritik der Kirche, zukommen lassen.

Leserbrief: Christliche Parteien und die Kritik der Kirche

Dass die Kirchen sich politisch äußern, ist nichts Neues – ihr Auftrag entspringt schließlich einem Menschenbild, das auf Nächstenliebe, Solidarität und Gerechtigkeit fußt. Umso befremdlicher ist die verärgerte Reaktion der Union auf die Kritik der Kirchen an der Zusammenarbeit mit der AfD. Gerade eine Partei, die das „C“ für christlich im Namen trägt, sollte die Mahnungen der Kirchen ernst nehmen, anstatt ihnen politische Zurückhaltung nahezulegen.

Statt sich gegen die Kirche zu stellen, wäre es für CDU und CSU angebracht, sich selbst zu hinterfragen: Entspricht die eigene Politik noch den christlichen Werten, auf die man sich beruft? Oder hat man sich längst von diesen Idealen entfernt? Wenn die Unionsparteien sich dem christlichen Menschenbild verpflichtet fühlen, dann sollten sie die Warnungen der Kirchen nicht als Störung empfinden, sondern als Anlass zur Selbstreflexion.

Wer mit einer Partei wie der AfD gemeinsame Sache macht, sollte sich nicht wundern, wenn die Kirchen das nicht schweigend hinnehmen.

Mit freundlichen Grüßen 

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