Sehr geehrte Redaktion,

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 08.11.2025, zum Artikel zum Deutschlandticket auf der Seite 2.

Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD steht schwarz auf weiß:

„Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt. Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht.“

Das war für viele Bürgerinnen und Bürger das Versprechen: Das Ticket bleibt bis 2028 bezahlbar. Doch davon ist längst keine Rede mehr. Der Preis ist schon jetzt von 49 auf 58 Euro gestiegen, und ab 2026 soll er auf 63 Euro klettern. Ab 2027 wird er dann automatisch weiter erhöht, je nach Kostenindex.

Damit kassiert die Regierung ihre eigene Zusage vier Jahre zu früh. Aus einem Entlastungsprojekt für den Alltag wird ein schleichendes Belastungsprogramm. Viele Menschen, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, fühlen sich zu Recht getäuscht.

Ähnlich wie bei der Stromsteuer zeigt sich ein Muster: Erst wird Entlastung versprochen, dann still und leise zurückgenommen. So verspielt man Vertrauen, gerade bei denjenigen, die ohnehin schon jeden Euro zweimal umdrehen müssen.

Wenn Union und SPD Glaubwürdigkeit zurückgewinnen wollen, müssen sie endlich wieder zu dem stehen, was sie selbst unterschrieben haben.

Mit freundlichen Grüßen