Leserbriefe, Medienkritik & politische Analysen seit 2025

Kategorie: Zeitgeschehen (Seite 1 von 16)

Leserbrief zur NOZ vom Freitag, 21.11.2025, Seite 2, „Zum Weglaufen? Das Stadtbild von Belém – Wie sieht der brasilianische Ort aus, den Bundeskanzler Merz ganz schnell wieder verlassen wollte?“ von Tobias Käufer

Die NOZ-Berichterstattung zu Merz abwertender Bemerkung über Belém blendet die politischen Gründe für die bewusste Wahl des COP-Austragungsortes weitgehend aus und erzeugt damit ein verzerrtes Bild. Im folgenden Leserbrief erläutere ich, warum Belém gerade wegen seiner ökologischen und sozialen Bedeutung ausgewählt wurde, und weshalb Merz Kommentar dadurch nicht relativiert werden kann.

Hallo NOZ, hallo Herr Käufer,

in Ihrem Bericht über die Reaktionen auf die abwertende Äußerung von Bundeskanzler Merz zu Belém in der NOZ vom Freitag, 21.11.2025, entsteht der Eindruck, als sei der Austragungsort der COP30 eine fragwürdige Wahl gewesen. Fast so, als könnte die Stadt selbst die irritierende Bemerkung des Kanzlers nachträglich rechtfertigen. Dieses Framing ist problematisch.

Belém wurde nicht zufällig oder leichtfertig ausgewählt. Die brasilianische Regierung hat sich bewusst dafür entschieden, die Weltklimakonferenz erstmals in das Kerngebiet des Amazonas zu holen, dorthin, wo die Folgen der Entwaldung, der Klimakrise und sozialer Ungleichheit besonders sichtbar werden. Genau diese Sichtbarkeit war politisch gewollt: Die Welt sollte nicht in einem abgeschirmten Konferenzzentrum debattieren, sondern dort, wo die ökologische und soziale Realität des globalen Südens unmittelbar spürbar ist.

Dass Belém infrastrukturelle und soziale Herausforderungen hat, ist kein „Fehler“, es ist Teil der Realität, auf die aufmerksam gemacht werden soll. Die Wahl des Ortes ist deshalb ein starkes symbolisches Zeichen und ein notwendiger Impuls, um internationale Unterstützung für die Region zu mobilisieren.

Die Berichterstattung der NOZ unterschlägt diesen Kontext weitgehend und verengt die Perspektive auf den Zustand der Stadt. Damit erscheint Merz respektlose Bemerkung im Nachhinein fast nachvollziehbar. Die eigentliche Frage sollte jedoch sein, warum ein deutscher Bundeskanzler eine Gastgeberstadt herabwürdigt, statt die politische Bedeutung dieses Ortes anzuerkennen, und warum dies in der Berichterstattung nicht klarer eingeordnet wird.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zu den jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz über die brasilianische Stadt Belém, NOZ vom Donnerstag, 20.11.2025, Seite 4

Bundeskanzler Merz sorgte mit seiner Aussage über die brasilianische Stadt Belém bei der COP30 für Empörung. Der Leserbrief kritisiert die Bemerkung als außenpolitisch taktlos, respektlos gegenüber der Gastgeberstadt und symptomatisch für wiederkehrende Fehltritte in Südamerika. Auch der Kommentar „Steilvorlage für Brasilien“ unterstreicht, dass solche Äußerungen politische Risiken bergen und die diplomatische Wirkung deutscher Vertreter beeinträchtigen.

Hallo NOZ,

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zu den jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz über die brasilianische Stadt Belém, NOZ vom Donnerstag, 20.11.2025, Seite 4.

Die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz über die brasilianische Stadt Belém zeigen einmal mehr, wie schnell Unbedachtheit in der Außenpolitik Schaden anrichten kann. Während Merz betonte, Deutschland sei „eines der schönsten Länder der Welt“, verfehlte er die Gelegenheit, Respekt für die Gastgeberstadt der COP30 zu zeigen, einer Stadt, die nicht nur wegen ihrer Lage am Amazonas, sondern auch wegen der sozialen Herausforderungen und des Engagements vor Ort weltweite Aufmerksamkeit verdient.

Die Empörung in Brasilien war nicht übertrieben: Der Bürgermeister von Belém sprach von „unglücklich, arrogant und voreingenommen“, Präsident Lula verwies auf die kulturellen und kulinarischen Qualitäten der Stadt. Selbst Regierungssprecher und Kanzler betonten nachträglich, dass die Bemerkung sich nicht gegen Brasilien richten sollte, die Wirkung war dennoch verheerend.

Es zeigt sich ein Muster: Merz äußert sich über Südamerika ohne ausreichende Kenntnis der lokalen Verhältnisse und liefert damit unnötige Steilvorlagen für Kritik. Außenpolitische Sensibilität, Respekt vor Gastgebern und ein Bewusstsein für die internationale Wirkung eigener Worte sind elementar, gerade bei Klimakonferenzen, die globale Kooperation erfordern. Wer Verantwortung trägt, sollte sich dessen bewusst sein.

Ein Kanzler, der in wenigen Sätzen internationales Ansehen aufs Spiel setzt, darf nicht auf Erklärungen zurückgreifen, sondern muss souverän und respektvoll agieren. Deutschland sollte stolz auf seine Diplomatie sein, nicht auf den Vergleich mit anderen Ländern.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zur NOZ vom 18.11.2025, Artikel „Teure deutsche Wärmewende“ von Svana Kühn auf der Seite 7

Der Leserbrief zum Artikel Teure deutsche Wärmewende von Svana Kühn thematisiert den positiven Trendwechsel im Verkauf von Wärmepumpen, der die bisherige Dominanz von Gasheizungen übersteigt. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die hohen Kosten für Wärmepumpen auf strukturelle Probleme zurückzuführen sind, die dringend angesprochen werden müssen, um die Wärmewende voranzubringen.

Hallo NOZ, hallo Frau Kühn,

hiermit sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom 18.11.2025, Artikel „Teure deutsche Wärmewende“ von Svana Kühn auf der Seite 7.

Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland erstmals mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft, ein Fakt, der in der aktuellen Berichterstattung kaum vorkommt. Statt „Scheitern der Wärmewende“ sehen wir also einen klaren Trendwechsel, und zwar aus eigener Marktdynamik heraus.

Ja, Wärmepumpen sind hierzulande teurer. Aber das liegt weniger an der Technik, sondern an jahrzehntelang verschleppten Problemen: Fachkräftemangel, komplizierte Vorgaben und einer Förderung, die hohe Preise eher zementiert als senkt. Andere Länder beweisen, dass es günstiger geht.

Wer die Wärmewende ehrlich bewerten will, sollte diese Realität benennen: Die Nachfrage ist da, die Politik muss nur endlich die Bremsklötze entfernen.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zum Artikel „Industriestrompreis zugesagt“ von Marcus Alwes in der NOZ vom 18.11.2025

Der Leserbrief beleuchtet die Kritik am geplanten Industriestrompreis: Während große Industriebetriebe stark subventioniert werden sollen, trägt die Allgemeinheit die Kosten und Haushalte bleiben auf hohen Energiepreisen sitzen. Im Fokus steht die Frage nach Fairness und ausgewogenen politischen Prioritäten.

Hallo NOZ, hallo Herr Alwes,

ich sende Ihnen meinen Leserbrief zum Artikel „Industriestrompreis zugesagt“ von Marcus Alwes in der NOZ vom 18.11.2025.

Mit dem Industriestrompreis werden große Energieverbraucher massiv entlastet, bezahlt wird das aber aus dem Bundeshaushalt und damit von uns Bürgerinnen und Bürgern. Während Konzerne künftig Strom für fünf Cent beziehen sollen, zahlen Haushalte und kleine Betriebe weiter deutlich mehr. Natürlich sind Arbeitsplätze wichtig, aber es bleibt die Frage nach der Fairness: Warum gibt es milliardenschwere Hilfen für die Industrie, während die Kosten für private Verbraucher kaum sinken? 

Am Ende trägt die Allgemeinheit die Rechnung, entweder über Steuergeld, Einsparungen an anderer Stelle oder neue Schulden. Eine ausgewogene Energiepolitik darf die Bevölkerung dabei nicht aus dem Blick verlieren.

Mit freundlichen Grüßen

Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 15.11.2025, Subventionen Luftverkehr – Klimawandel egal?, Seite 16

Die Bundesregierung subventioniert weiterhin Billigflieger, während Bus- und Bahntickets teurer werden. Kurzstreckenflüge wie Münster/Osnabrück–München sollten auf die Schiene verlagert werden. Der Leserbrief kritisiert, dass diese Politik weder sozial gerecht noch klimaschonend ist.

Hallo NOZ, hallo Herr Fays,

hier sende ich Ihnen meinen Leserbrief zur NOZ vom Samstag, 15.11.2025, Subventionen im Luftverkehr, Seite 16.

Die Bundesregierung macht Fliegen billiger und das Deutschlandticket teurer. Das ist völlig absurd. Billigflieger und Regionalflughäfen werden entlastet, während Millionen Menschen für Bus und Bahn mehr zahlen sollen. So sieht keine soziale Politik aus. Und schon gar kein Klimawandel.

Gerade Kurzstreckenflüge wie Münster/Osnabrück–München gehören auf die Schiene. Stattdessen wird eine der klimaschädlichsten Branchen weiter gefüttert, während der öffentliche Nahverkehr kaputtgespart wird.

Wer ernsthaft die Zukunft im Blick hat, stärkt Bahn und Bus, nicht den sowieso schon stark subventionierten Luftverkehr. Diese Politik geht mal wieder am Alltag der Menschen vorbei und am Klima ebenfalls.

Mit freundlichen Grüßen 

« Ältere Beiträge