Leserbrief über Infantinos fragwürdige Trump-Show bei der WM-Auslosung. Wie die FIFA den Fußball beschädigt und Fans wie Spieler frustriert.

Hallo NOZ, hallo Herr Barklage,

hier mein Leserbrief zum Artikel „Infantino und Trump trüben die Vorfreude“ von Alexander Barklage in der NOZ vom 08.12.2025 auf der Seite 21.

Die jüngste Auslosung zur Fußball-WM 2026 hat eines gezeigt: Die FIFA ist weiter denn je davon entfernt, ein unpolitischer, sportlicher Weltverband zu sein. Was Gianni Infantino dort veranstaltet hat, war nicht nur geschmacklos, sondern schlicht eine abstoßende Shitshow. Einen eigens erfundenen „Friedenspreis“ ausgerechnet an Donald Trump zu überreichen, und das auch noch in einer live übertragenen WM-Show, ist eine politische Anbiederung, die selbst für FIFA-Verhältnisse ein neuer Tiefpunkt ist.

Es wirkt wie eine Farce: Eine Organisation, die sich seit Jahrzehnten als unpolitisch bezeichnet, nutzt ihre größte Bühne für einen PR-Auftritt eines US-Präsidenten, der selbst im eigenen Land extrem polarisiert. Dieses Verhalten ist nicht nur peinlich, es beschädigt den Sport und all jene, die ihn lieben.

Ich frage mich zunehmend, wie Fußballer dieses System noch mittragen können. Wie kann man für einen Verband auf den Rasen gehen, der sich derart schamlos politischen Machtspielen hingibt? Wie soll man an eine WM glauben, wenn schon die Auslosung aussieht wie eine Reality-Show für das Ego zweier Männer?

Die FIFA zerstört mit solchen Auftritten das, was die WM eigentlich ausmacht: die Freude am Sport, die Fairness, das Miteinander. Es wäre höchste Zeit, dass sich die Fußballwelt dagegen ausspricht, deutlich, hörbar und ohne Angst vor Konsequenzen. Denn solange niemand widerspricht, wird die FIFA genauso weitermachen.

Mit freundlichen Grüßen

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